Wandern als Kreislauftraining

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p>Für ein gesundes Herz-Kreislauf-System ist regelmäßige Bewegung unerlässlich. Empfohlen werden hierzu meistens Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder auch Radfahren. Wenn man jedoch nicht besonders fit ist, schon älter ist oder bereits an einer Herzerkrankung leidet, sind solche Sportarten nicht unbedingt die beste Wahl. Gerade bei Herzpatienten ist es wichtig, dass die Belastung ganz genau auf den individuellen Fall abgestimmt ist, denn eine zu starke Beanspruchung kann sehr gefährlich sein.

Um trotzdem nicht auf Bewegung verzichten zu müssen, kann man es mit Wandern versuchen. Hier gibt es für jeden Trainingszustand passende Strecken und in aller Regel lassen sich nahezu überall Wanderwege finden. Ein großer Vorteil ist hier, dass man die Bewegung problemlos an die eigene Fitness anpassen kann: Wer untrainiert ist und gerade erst damit beginnt, mehr Sport zu machen, der kann mit leichten und kurzen Strecken anfangen, auch wer an Herzkrankheiten leidet, kann mit wenig Belastung starten. Fitte Menschen können es dagegen mit anstrengenden Strecken aufnehmen.

Wandern ist auch eine sehr gesunde Sportart für Senioren. Hat man das 60. Lebensjahr erst einmal überschritten, baut sich Muskulatur schneller ab, das Körpergewicht aber noch einmal schneller auf. Bewegung ist also unbedingt wichtig. Wandern gilt hier als empfehlenswert.

Tatsächlich üben Wanderungen gleich mehrere wünschenswerte Effekte aus. Neben einer positiven Wirkung auf die Blutgefäße verbringt man bei Wanderungen Zeit an der frischen Luft und tut damit Körper und Geist zusätzlich etwas Gutes. Die Beinmuskulatur wird trainiert, aber auch die Arme, Gesäß- und Bauchmuskeln profitieren. Wandern wirkt entspannend und fördert auch die geistigen Fähigkeiten. Zudem ist das Risiko für Verletzungen von Muskeln oder Gelenken beim Wandern vergleichsweise sehr gering.

Zudem verfügt Wandern auch über einen gewissen Effekt als Kreislauftraining. Alleine schon durch regelmäßige Bewegung kommt der Kreislauf in Schwung, sie gilt mit als die beste Vorbeugung, gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Für einen größeren Trainingseffekt kann man die Anstrengung ein wenig erhöhen. Ein effektives Training für Herz und Kreislauf hat man dann, wenn sich die Herzfrequenz im Bereich von zwei Dritteln bis höchstens drei Vierteln der maximalen Herzfrequenz bewegt. Beim Joggen oder Radfahren ist dieser Zustand verhältnismäßig schnell zu erreichen. Beim Wandern eignen sich beispielsweise Bergwanderungen mit Anstiegen dazu, den Puls nach oben zu treiben und dem Kreislauf einen Schubs zu geben. Auch die Geschwindigkeit, in der man sich bewegt, spielt eine Rolle: Beim Wandern sollte man ein recht zügiges Tempo an den Tag legen, um einen größeren Trainingseffekt zu erreichen.

Eine noch größere Herausforderung für Herz und Kreislauf ist das Wandern in Höhenlagen, wo der Anteil von Sauerstoff in der Luft allmählich abnimmt. Die Herzfrequenz erhöht sich, Herz und Kreislauf werden wesentlich stärker gefordert. Hier sollte man sich jedoch in jedem Fall langsam an die höhere Belastung herantasten und auf Signale des Körpers hören. Auch sportliche Menschen brauchen eine gewisse Eingewöhnungszeit, um mit den veränderten Bedingungen gut zurechtzukommen.

Die individuelle Belastbarkeit hängt natürlich von vielen Faktoren ab: Alter, Gesundheitszustand und vorhandene Fitness spielen wesentliche Rollen. Für Menschen, die nicht besonders sportlich sind, ist Wandern daher eine gute Lösung, um allmählich wieder mehr Bewegung ins Leben zu bringen. Hier stellt sich auch schneller ein Trainingseffekt ein, da der Körper weniger an Belastungen gewöhnt ist.

Einen Sonderfall stellen Herzpatienten da. Um den Blutdruck in einem gesunden Bereich zu halten, den Blutgefäßen etwas Gutes zu tun und allgemein Herz und Kreislauf in einem angepassten Maß zu fördern, empfiehlt sich Wandern ebenfalls. Herzpatienten sollten jedoch die mögliche Belastung mit ihrem Arzt absprechen und ganz besonders darauf achten, sich nicht zu überfordern. Ideal sind Wanderungen im Flachland, dagegen ist von Wanderungen in den Bergen abzuraten: Die dünner werdende Luft ist bei Erkrankungen eine zu große Belastung für das Herz. Wenn der Arzt dies absegnet, kann man aber Wanderungen im Mittelgebirge in Betracht ziehen.

Auch bei der Jahreszeit gelten kleine Einschränkungen. So spricht zwar grundsätzlich nichts gegen Wanderungen im Winter, wenn die Temperaturen jedoch zu weit in den Minusbereich fallen, sollten Herzpatienten ebenfalls vorsichtig sein.

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