Tröpfcheninfektion – weiter als man glaubt

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Von einer Tröpfcheninfektion spricht man dann, wenn Krankheitserreger in Form von kleinen Tröpfchen oder Aerosolen in die Luft geraten und dann von einer anderen Person aufgenommen werden. Die Erreger sitzen in diesen Fällen in den Atemwegen oder auch im Mund- und Rachenraum. Beim Sprechen, Niesen oder Husten werden sie in die Luft freigesetzt. Atmet eine andere Person diese Tröpfchen ein, oder werden sie direkt übertragen, beispielsweise durch Küssen, kommt es zur Ansteckung.


Dabei wissen kranke Personen teilweise selbst noch nicht, dass sie ansteckend sind. Es gibt zahlreiche Krankheiten, die durch Tröpfcheninfektionen übertragen werden, darunter auch die echte Grippe, die bereits ansteckend ist, bevor sich die ersten Symptome zeigen.
Die Liste der Erkrankungen, die sich auf diesem Weg verbreiten, ist insgesamt sogar recht lang. So zählen Windpocken, Masern, Röteln, Herpes, Keuchhusten, Scharlach und noch einige weitere dazu.


Wie kann man aber eine Ansteckung durch Tröpcheninfektion verhindern? Grundsätzlich gilt natürlich, beim Husten oder Niesen die Hand vor den Mund zu halten und sich von anderen Menschen möglichst wegzudrehen. Häufiges Händewaschen gehört ebenfalls zu den Maßnahmen, mit denen man sich vor Ansteckung schützen kann. Man gibt dann auch selbst die Erreger nicht weiter. Darüber hinaus reicht es doch, kranken Menschen nicht zu nahe zu kommen, denn die Reichweite der ansteckenden Tröpfchen ist begrenzt – oder?
Tatsächlich kommt es auf die Größe der Tröpfchen an. Allgemein gilt, dass Tröpfchen eine Größe von mindestens fünf Mikrometern haben und sich nicht lange in der Luft halten können. In diesen Fällen beträgt die Reichweite der Infektion höchstens einen Meter. Krankheitserreger können sich aber auch in Form von Aerosolen verbreiten, also sich in sehr kleinen Mengen in der Luft lösen. Bei weniger als fünf Mikrometern Größe können sich Aerosole länger in der Luft halten und weiter verbreiten, dann liegt die Reichweite bei bis zu drei Metern.


Besonders zu Zeiten von Krankheitswellen sollte man also auch öffentliche Räume mit vielen Menschen möglichst meiden, zum Beispiel öffentliche Verkehrsmittel. Hier gerät man sehr schnell in die gar nicht mal so geringe Reichweite von Tröpfcheninfektionen. Zudem sollte man regelmäßig seinen Impfschutz auffrischen lassen. Masern und Mumps sind alles andere als harmlos, man kann sich jedoch dagegen impfen lassen und einer Ansteckung so vorbeugen. Je mehr Menschen geimpft sind, desto besser ist auch der sogenannte Herdenschutz und desto schlechter können sich Krankheiten verbreiten. Auf die richtige Hygiene und dazu einen ausreichenden Impfschutz zu achten, ist daher im Interesse aller.

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