Alles über Diabetes, 3. Teil: Behandlung durch Lebensstilveränderung

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Die Diagnose Diabetes mellitus II trifft die meisten hart. Obwohl man sich vielleicht durchaus bewusst war und auch ahnte, dass ein "Zuwenig" an Bewegung und ein "Zuviel" an Kohlehydraten/Zucker (vielleicht noch in Verbindung mit der entsprechenden genetischen Disposition) möglicherweise irgendwann genau diese Konsequenz haben werden. Und die Gewissheit darüber, dass liebgewonnene Gewohnheiten jetzt dringend umgestellt werden müssen, macht Betroffenen verständlicherweise zu schaffen. Doch gerade bei Diabetes mellitus II kann und muss eine Veränderung des Lebensstils unglaublich viel zur Absenkung der erhöhten Blutzuckerkonzentrationen beitragen.

Es sind ja im Grunde "nur" zwei Bereiche, bei welchen die Diagnose Diabetes Änderungen verlangt: Ernährung und Bewegung. Zwar ist aller Anfang schwer, doch der Mensch ist ein "Gewohnheitstier". Damit die neue Art zu leben sich automatisiert, muss man ihr die Zeit dazu geben. Die Richtlinien, die vom Arzt/der Diabetesberatung vorgegeben werden, müssen unbedingt streng eingehalten werden, so schwer das zunächst auch scheinen mag. Doch die schnelle Besserung der Blutzuckerwerte wird Lohn und Motivation sein, um durchzuhalten. Egal, wie manifestiert die alten Essensgewohnheiten sind:  sie werden Platz machen für die neuen – sofern diese konsequent angewendet werden. Bereits nach etwa vier Wochen fällt der bewusste und veränderte Lebensmitteleinkauf und das Kochen schon viel leichter. Man geht davon aus, dass sich nach drei Monaten neue Vorgehensweisen etabliert haben. Deshalb gilt: Unbedingt durchhalten! Wer nur halbherzig die Ernährungs-Vorgaben für Diabetiker befolgt, macht sich das Leben damit nur noch schwerer und tut seiner Gesundheit nichts Gutes.

Die zweite "Schraube" an der man drehen kann, um den Blutzucker auf ein gesundes Niveau zu bringen, ist Bewegung. Durch die eingeschränkte Bauchspeicheldrüsenfunktion wird, vereinfacht gesagt, nicht mehr genug Insulin produziert, um allen überschüssigen Blutzucker in Form von Speicherfett einzulagern. Es bleibt also die Möglichkeit, Energie/Zucker durch Aktivitäten abzubauen. Auch hier ist es wichtig, mit alten Gewohnheiten aufzuräumen. Die bekannten Möglichkeiten, wie beispielsweise die Treppe statt des Aufzugs zu benutzen, kleinere Einkäufe per Pedes oder mit dem Fahrrad zu erledigen, einen Abendspaziergang machen … sollten genutzt werden, um das Blutzucker-Level in den Griff und den Stoffwechsel auf Touren zu bringen. Und auch hier gilt: Es geht nichts über das Nicht-Nachlassen! Hat man sich erstmal angewöhnt, zur Bewältigung kurzer Strecken nicht mehr ins Auto zu steigen, läuft es (sich) fast wie von selbst.

Speziell bei Diabetes-II-Betroffenen kann eine Veränderung des Ess- und Bewegungsverhaltens sogar bewirken, dass sich die Bauchspeicheldrüse wieder erholt!

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